Sonntag, 20. November 2011

China am Lande...

Landleben
 Unsere erste Station war das Kaff „Datong“ mit ca. 1,4 Mio Einwohnern, ein Industriestädtchen halt wie mans kennt. In dessen Umgebung gibt es aber total schöne hängende Klöster und Höhlen die von Menschenhand geformt wurden, teilweise auch mit Klöstern und Tempeln davor. Der Eintritt ist gegenüber den Beijing Sigths zwar ein Wucher (also im wahrsten Sinne) doch schön wars trotzdem. Leider hats einen Deutschen Mitreisenden, den wir zuvor kennengelernt haben, erwischt und ihm wurde sein Geldtascherl im Bus dahin gestohlen.

Hanging Monestary


eine von vielen Höhlen

Nachdem aber „Hotel“ und Stadt sonst nichts zu bieten hatten, außer neue, aber leere Wohnungen für ca. weitere 100.000 Einwohner sind wir bald weiter ins nächste Dorf namens „Pingyao“ mit nur einer halben Mio Einwohnern. Diesmal wieder im Nachtzug und im reservierten Hard Sleeper. Man kann sich nicht vorstellen wieviele Leute in China zu jeder Tages und Nachtzeit mit dem Zug fahren wollen. Da kommt schon vor dem Boarding, ja sowas gibt’s dort auch bei den Bahnhöfen, richtiges Gedränge auf wenn die um die letzten Sitzplätze raufen.

links unser Hostel
 Pingyao ist aber echt schön, das Zentrum ist vollkommen von einer riesigen Stadtmauer, die aussieht wie die chinesischen Mauern eben, umgeben. Innerhalb dieser befinden sich unzählige kleine schmale Gässchen und Courtyards. In einem davon wohnen wir wieder, echt ein super Hostel. 2,19€/Person/Nacht im Dorm. Die ganze Innenstadt ist Weltkulturerbe. Hier wieder ein mitgetrackter Walk kreuz und quer durch die Straßen und Gassen: http://connect.garmin.com/activity/129202852# In dieser Stadt haben wir auch einige der bereits bekannten ebenfalls Reisenden wiedergetroffen, macht teilweise wirklich Spaß.
enge Gassen

Übrigens Hödi, das Höhlenforscher Herz wurde auch befriedigt. Wir haben einen Ausflug zu einem unterirdischen Schloß gemacht. Eigentlich ist es eine unterirdische Verteidigungsanlage mit unzähligen Gängen, Fallen senkrechten Abkürzungen und diversen Unterkünften für Soldaten und Pferden aus einer Zeit vor vielen 100 Jahren. Darüber steht noch das Städtchen mit Stadtmauer und verwinkelten Gassen usw. Man kommt sich dort vor wie im Mittelalter.
Mi beim Höhlenforschen
alte Hauptstrasse
Dachschmuck
 Aus diesem Städtchen dürften auch die Vorfahren unseres Affi stammen, er war sich sicher dass ihm die Gesichter bekannt vorkommen!
 
Wieder zurück in Pingyao haben wir noch unzählige Courtyards (teilw. Riesige Innenhöfe) besichtigt, wie z.B. die erste Bank in ganz China und die Stadt auf der über 6km langen Stadtmauer zu Fuß umrundet.

statt einer Windel…
öffentlicher Zahnarzt im wahrsten Sinne…

 
nur ein Hof von vielen in einem Courtyard
Stadtmauerrundgang, eigentlich eine perfekte Laufstrecke

Abrunden wollten wir den letzten Tag hier mit einem gemütlichen Essen in einem Restaurant, wo wir bereits unser Gepäck für die Abreise dabei hatten. Wir wollten nach dem Bezahlen gerade zum Bahnhof gehen da fiel Gerd endlich ein, warum sein Rucksack heute so viel Platz hat! Es waren die Trekkingschuhe die nicht dabei waren. Das bedeutete statt einem gemütlichen Spaziergang zum Bahnhof nun doch wieder zurück zum Hostel, Schuhe auftreiben (was gottseidank mit Hilfe der Putzmädls gelang) und per Taxi zum Bahnhof, um den Zug nicht zu verpassen. Es wurde aber eh schon langsam Zeit mal etwas irgendwo liegen zu lassen, bis jetzt waren wir fast zu aufmerksam.

Gut, aufgrund der Fotoanzahl und der Überschrift belassen wir es bei den zwei Stationen und schicken den nächsten Post aus Xian, was man mit 4,5 Mio Einwohnern doch schon wieder Stadt nennen darf.

Bis dahin: Work hard, play harder!

Freitag, 18. November 2011

One vision, one dream!



Das war der Slogan der olympischen Spiele von 2008 in Beijing.
Und genau dort haben wir eine Woche verbracht und wir können euch sagen, wir waren echt
positiv überrascht. Beijing ist eine sehr interessante Stadt mit haufenweise Sehenswürdigkeiten und haufenweise gutem und billigem Essen. (meistens…)


Im Zug nach China mussten an der Grenze zuerst mal unsere Räder getauscht werden was wir vom Zug aus beobachten konnten. Dann wurde der chinesische Speisewaggon angehängt. Alles zusammen mit Grenzkontrollen hat das einige Stunden gedauert!


In Beijing haben wir recht schnell unser super geiles Hostel mitten in den Hutongs von Beijing gefunden. Hutongs nennt man die alten engen Gassen in denen sich das originale Marktleben abspielt. Wir waren da echt mitten drin, weit weg vom argen Tourismus, den wir erst am Ende der Woche erlebt haben.


 Generell ist Beijing eine riesige Stadt, die Distanzen sind alle viel größer als in Wien z.B. Da ist die U-Bahnstation, die 1,5km weit weg ist, trotzdem wirklich sehr nahe. Dementsprechend viele km haben wir in der Stadt auch zu Fuß zurückgelegt. Vom Hostel gestartet, durch zwei große Parks (wo Chinesen sich im Tanzen versuchen), die verbotene Stadt und über den Tiananmen Platz sind wir an einem Tag gelaufen!


Meisi, da sind deine Runtastic Meldungen ein Kindergeburtstag!
Die Temperaturen haben wir aufgrund der kalten Mongolei leider zu wenig ernst genommen und uns beide ordentlich verkühlt, passierte aber nicht nur uns!

Ein Highlight war natürlich der Besuch der chinesischen Mauer, welchen wir bereits um 6:00 in der Früh in Angriff genommen haben um den Touristen auszuweichen. Hat super funktioniert, wir hatten die Mauer für 2 h fast für uns alleine…



 

Ab Mittag konnten wir dann erahnen was sich abspielt wenn man da an einem Sommerwochenende herkommen würde. Sogar in der Nachsaison unter der Woche schiebt sich da alles. Und, als weißer Tourist stielt man der Mauer fast die Show, da die meisten Menschen ja chinesische Touristen aus den Provinzen sind. 
Keine Ahnung wie oft wir fotografiert wurden (manchmal offensichtlich, manchmal heimlich,
manchmal sogar auf Anfrage)
Unseren Walk auf der Mauer könnt Ihr übrigens hier nachfliegen http://connect.garmin.com/activity/127690613

Ein anderes Highlight welches vielleicht nur die Buchis (nein du nicht, Meisi!) richtig nachvollziehen
können, war unser EventCache am 11.11.11 um 11:11 im Beijinger Olympiapark, das ist ein Geocachertreffen wo sich Geocacher treffen Wir waren nur (wie gewohnt) eine halbe Stunde zu spät weil die U-Bahn dort momentan nicht fährt… Wie weit wir deshalb zu Fuß gehen mussten wollt ihr gar nicht wissen. Auf den Fotos erkennt man aber ein wenig wie weitläufig alles ist.
Achja, dort haben wir natürlich auch das Birdsnest (Olympiastadion) und den Watercube
(Schwimmstadion) besichtigt. Da haben die Geld reingesteckt, unglaublich.


Was hier auch zu sehen ist, ist der Smog, von dem es in Beijing (eigentlich in jeder chinesischen Stadt) reichlich gibt. Wie gesagt haben wir den Tourismus dann am Ende der Woche kennengelernt, und zwar als wir originale Pekingente essen gingen.
Wir haben uns dafür wieder mal mit den Schweizer Mädls getroffen und uns zu einem Entenrestaurant begeben. Das hat Platz für ca. 1000 Personen und wir mussten mit einer Nummer trotzdem über eine halbe Stunde gewartet.
 

Also, die Ente hat extrem gut geschmeckt, war aber für 4 Leute zu wenig und das 10 fache von unserem Durschnittspreis eines Abendessens gekostet!
Das bedeutet zwar trotzdem „nur“ ca. 15€ / Person, aber nachdem wir gegenüber vom Hostel um 3-4€ gemeinsam gegessen haben war das schon eine Wucht. Aber gehört einfach dazu.
Eine Seitenstraße weiter gabs dann 100 Standln wo man Seidenwürmer, Käfer, Tausendfüßler, Hundefleisch, Schlangen und Schafspenise am Spies kaufen konnte.
 

 
Ich bin sicher, das fressen die alles nicht mal selbst was sie den dummen Touristen dort verkaufen können. Und es rennen Millionen davon in den Straßen dort herum, ganz im Gegensatz zu unserem Hutong, der noch sehr original und einheimisch zu sein schien. Wir waren echt froh dass wir dort untergekommen sind.

Noch etwas zur chinesischen Kultur. Ja die schlürfen wirklich arg die Chinesen, und sie spucken auch reichlich herum. Beim Gehen auf den Boden schauen macht schon Sinn. Übrigens machen das Frauen und Männer gleichermaßen. Schade dass wir euch das Geräusch (beim Spucke zusammen holen) nicht näherbringen können das man hier regelmäßig hört, aber ihr kennt das ja...

Wir sind nun bereits Richtung Süden (Datong, Pingyao, Xian) unterwegs, nähern uns also schon langsam Tibet. Hier glaubt man am Land zu sein und dann hat jedes Kaff so um die 1 Mio Einwohner…

Details aus diesen Orten folgen im nächsten Post!

Bis dahin, ein paar schöne Arbeitstage…

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Donnerstag, 10. November 2011

... wir sind dann mal kurz Milionäre...

Peking ist genial, aber das ist eine andere Geschichte! Wir berichten euch mit diesem Post ja über die Mongolei, wo wir die letzten beiden Wochen verbracht haben. Zuerst sind wir in unsere 2-Bett Suite eingezogen und haben am ersten Tag Ulanbator erkundet.
Danach haben wir uns gleich auf die Suche nach Gleichgesinnten gemacht um eine Tour in die Wüste Gobi zu organisieren. Das war nicht ganz so einfach und so haben wir auf die letzte Chance (2 Briten, über die wir wussten dass sie am Abend eintreffen werden) gewartet. Nach erfolgreicher Überzeugung der beiden und nächtlicher Leerung des Bankomates, ging es am nächsten Morgen auch schon los. Kurzfristig waren wir in der Mongolei sogar Millionäre !!
Wir starten also in ein 8 Tage Abenteuer ins Nichts! Naja, "Nichts" ist nicht ganz richtig. Wenig halt, wie zb. 1x Duschen, und ungefähr ein-zwei Yurten pro geschätze 7Mio km² :-)
Gesehen haben wir auf der Tour haufenweise Tiere, aber nur sehr wenig Menschen. Kamele, Pferde, Kühe, Yaks, Schafe, Antilopen(!) usw... 50% aller Mongolen leben tatsächlich noch in Yurten, die Hälfte davon auch wirklich als Nomaden und die ernähren sich von dem was die Tiere hergeben. (Die Mongolen sind daher auch nicht gerade als Gourmets berühmt)
Unsere mitgereiste Köchin hat uns aber über die ganze Zeit bestens versorgt und wirklich jeden Tag etwas anderes gekocht. Dazu gabs teilweise auch gesalzenen Milchtee (von uns auch liebevoll "Sheeptea" genannt)
Das Highlight in der Wüste Gobi waren für uns alle die knapp 200m hohen Sanddünen, welche wir ernsthaft nur mit viel Mühe erklommen konnten. 45° Steigung und ständig rutscht der Sand weg, da machst einge Schritte umsonst... Aber Am Ende hat es sich echt gelohnt und wir genossen den Ausblick vom Gipfel. Den Abend danach verbrachten wir quasi in einer verlassenen Yurte, weil die Familie weitergezogen ist. Fahrer und Köchin haben uns dort rausgelassen, sind dann selbst zu den nächsten Nachbarn weitergefahren und wir hatten alles was wir rund um uns sehen konnten für uns alleine. Man sieht übrigens unvorstellbar viele Sterne bei klarer Nacht und ohne jees Licht weit und breit! Das geplante Kamelreiten fiel zwar leider ins Wasser (hihi Wasser in der Wüste) doch das wurde mit 1,5h Pferdereiten vergolten. War auch lustig, wenn auch die Temperaturen zu sinken begannen. Wir haben dann auch den "Orkhon Wasserfall" besucht, der teilweise schon vereist war. Am ersten Tag hat er so ausgesehen wie auf dem nächsten Foto, einen Tag später in der Früh war schon fast alles vereist.
Weiter ging es dann nach Kharakhorum, die ehemalige Hauptstadt der Mongolei, kurz nach Chingis Khaans Zeit als Chef. Dort befindet sich das ehemals riesige Kloster wo 1000 Mönche in ca. 300 Yurten (Gers) gelebt haben (Erdene Zuu Kloster). Damit die Mönche sich nicht an die in der Stadt lebenden Frauen ranmachten, schickte man sie mit einem Wegweiser in die falsche Richtung. Unser Affi hatte diesmal nur Blödsinn im Kopf und wollte unbedingt dass wir dieses Foto mit ihm machen:
Ja, wie gesagt, die Tour hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, die einzige Dusche hatten wir wirklich genossen und außerdem haben wir mit dem britischen Pärchen neue Freunde gefunden. Wir hatten unendlich viel Spaß und werden daher auch nach der Reise nach England ziehen, sorry liebe Verwandten :-) Nein, Schmäh, aber wir haben selten so gelacht wie mit den beiden. (Das sind übrigens die 2 im Vordergrund des Sanddünenfotos) Gut dass wir nach 8 Tagen in der unendlichen Weite bereits wieder innerhalb der Stadtgrenzen Ulanbators waren als uns tatsächlich der Bus einging! Ein Ersatzbus war aufgrund der Nähe schnell da und brachte uns zurück ins Hostel und in die Stadt, wo wir noch 2-3 entspannende Tage in diversen Museen, teuren Restaurants und auf diversen Plätzen verbrachten.
Generell war die Mongolei aber nicht teuer, wir habens uns aber ein paar mal ziemlich gut gehen lassen was das Essen betrifft. (Mi hat jetzt noch ein schlechtes Gewissen deswegen) Ja, nun sitzen wir in Peking, sind überwältigt von der Größe und vorallem von der Lebendigkeit der Stadt, aber wie oben erwähnt, das ist eine andere Geschichte! :-) Wegen Internetzensur mit freundlicher Unterstützung von Andreas Josef Meissner.
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Freitag, 4. November 2011

Die Geschichte vom Affen!

Hallo

Jetzt melde ich mich mal zu Wort. Ich bins der „Affi“! So jedenfalls hat mich ein Mädchen genannt, zu der ich vor langer Zeit flüchten konnte. Doch das ist eine lange Geschichte. Wollt ihr sie hören? Ja? Na dann hört mal zu:

Es ist schon einige Jahre her, da wurde ich in einer Fabrik geboren und nahm auch gleich direkt den vorgesehenen Weg.  Als Stofftier ist die vorrangige Bestimmung das Glücklichmachen von Kindern.
Jedoch …. Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt.
Nix wurde es mit Kindergeburtstag und kuscheln am Abend. Stattdessen wurde ich in eine Nikotin und Alkohohlverseuchte Umgebung gesteckt. Als allgemeines Belustigungsobjekt hat man sehr schnell Gefallen an mir gefunden und es wurden einige Experimente an mir ausprobiert.  Dabei waren die Zahnstocher noch das harmloseste. Ganz allein hing ich an dem Zapfhahn und keiner hatte wirklich Mitleid mit mir.


„Keiner“ ist so nicht ganz richtig, denn es kam wie ich es mir immer schon ersehnt hatte, ich wurde erlöst.
Anfangs noch als Entführung befürchtet gab es bald Entwarnung, denn meine neue Familie erwies sich als fürsorglich und ich konnte endlich ein mir vorbestimmtes Leben führen. Als Kuscheltier für ein Mädchen war ich jede Nacht ein gern gesehener und gedrückter Gast. Tage und Wochen vergingen und das Leben erschien mir  wieder lebenswert. Bis an dem Tag an dem Verwandte meiner neuen Heimatfamilie planten eine Weltreise zu machen.
Ab diesem Zeitpunkt stand mein Entschluss fest! „Da muss ich dabei sein“. In England ist es ja auch eine „Tradition“ wenn jemand auf Weltreise geht, dass man einen Gartenzwerg mitnimmt(nicht stiehlt) um mit ihm die Reise zu erleben. Nicht nur dass es für den Gartenzwerg, in dem Fall auch für mich absolut spannend ist. Nein Auch für den jeweiligen „Entführer“ ist es eine Aufgabe und Herausforderung das Opfer ;-) immer wieder spannend in Szene zu setzen. Soweit ich die bisherigen Fotos beurteilen kann ist das optimal
gelungen. War ich mir anfangs im Flieger nicht sicher, denn ich bin ja noch nie geflogen, fand ich dann den Kreml ziemlich beeindruckend. Eisenbahnfahren war schon immer ein Traum von mir und am Baikalsee konnte ich wirklich mal richtige Freiheit genießen. Obwohl ich bei dem Sprungfoto schon fürchtete in die Tiefen der Klippen zu stürzen. Aber Gerd und Mi sind natürlich vorsichtig genug  mit mir umgegangen.


Den beiden möchte ich sowieso mal Danke sagen, denn ohne sie hätte ich nie die Gelegenheit bekommen diese Ecken und Winkel  der Welt kennenzulernen. Ich werde weiterhin ganz brav sein um die beiden bei ihrem Abenteuer weiterhin begleiten zu können.

Alles Liebe und viel Spaß mit den weiteren Geschichten,

Euer Affi