Heute schreiben wir Euch bereits aus der Mongolei, wollen euch aber noch etwas aus Russland erzählen. Da gibt es doch wieder ein, zwei Geschichten die recht typisch für uns beide sind :-)
Zuerst haben wir von Irkutsk aus noch eine Rundreise auf eigene Faust unternommen. Wir haben uns wirklich gut vorbereitet mit Webseiten usw. um mit der Circumbaikalrailway fahren zu können. Zu deren Startpunkt muß man erst mal hinfahren und das auch so, um die Abfahrt des Bummelzuges, der nur 4x in der Woche fährt, zu erwischen. Ging aber alles gut weil Gerd ein Streber ist...
So, sieht es also in aller Früh aus mittlerweile in Sibirien, so haben wir uns es auch immer vorgestellt.
Geschichte 1:
Wir setzen uns also in den sehr langsamen und alten Elektrozug nach Slyudyanka, in den ersten Waggon. Leider mussten wir feststellen dass dieser nicht beheizt ist, naja 3h halten wir schon durch. Nach einer Stunde wurde es dann aber doch fast unerträglich und wir waren frustriert. Dann kommt auch noch einer daher (gehörte offensichtlich zur Bahn) und motzt uns an. Wir überlegen ob wir was falsch gemacht haben bis uns ein anderer Mitreisender in körpersprache deutlich macht, wir sollten doch einfach in den nächsten Waggon gehen, die wären beheizt!!
Gut, so sind sie die Russen. Wenn man glaubt sie motzen dich an, meinen sie es eigentlich nur nett.
Hier befinden wir uns bereits im noch langsameren Bummelzug der Circumbaikalstrecke, eine mittlerweile zur Stichlinie übriggebliebene, aber sehr sehr sehenswerte Strecke entlang des Baikalsees.
Und was macht der Gerd? Der schläft wieder mal :-)
Einen Tag später waren wir wieder zurück in Irkutsk um auch dort noch ein paar Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Wir trafen auch auf einen verwirrten Kollegen dem wir freundlich weiterhelfen konnten.
Geschichte 2:
Die meisten fahren von Irkutsk direkt nach Ulaanbataar in der Mongolei und zahlen 100€/Person. Wir Blitzgneisser denken uns, nene, wir nehmen die Alternative, fahren mit dem Zug nur bis Ulan Ude und steigen direkt in den Bus nach Ulaanbataar um. Dann kostet das Ganze nichtmal die Hälfte. Einen Mitreisenden schickten wir testweise voraus und wir bekamen auch bald ein Email das alles geklappt hätte und er das Busticket direkt im Bus gekauft hat.
Als wir am frühen Morgen also aus dem Zug in den Bus umsteigen, selbstbewusst auch gleich die Rucksäcke verstaut haben und das Ticket zahlen wollten erklärte man uns dass das so nicht geht, der Bus ist doch voll, wir müssen das Ticket im Vorhinein kaufen. Gut, wir wussten dass ein Risiko dabei war und ärgerten uns nicht allzu sehr. Wir mussten nun einen Tag und eine Nacht in Ulan Ude verbingen, wussten auch ein Hostel und läuteten den Besitzer aus dem Bett (Cooler, russisch/buryatischer, langhaariger Metalfan). Alles bestens, kaufen wir das Ticket halt später. Beim Ticketoffice angekommen merken wir, keiner da, aber egal, auch das Hostel kann uns Tickets besorgen. Denis will unsere Tickets buchen, doch schlechte Nachrichten, nur mehr eines frei! Nebenbei erzählen uns 2 Schweizer, sie hätten vor einer Stunde 2 Tickets gekauft. Für uns bedeutet das, noch eine 2. Nacht in Ulan Ude, wo wir eigentlich nur umsteigen wollten. Die Krönung des Ganzen war dann noch, dass die Schweizer, welche unsere Tickets quasi vor der Nase weggekauft hatten, den Bus versäumten!
Wenigstens hatten wir dann Zeit ein paar nette Sehenswürdigkeiten in Ulan Ude zu erkunden:
Josef, dieses Rad haben wir günstigst erstanden, es wär nur ein wenig zum durchschauen, ok?
Im Endeffekt sind wir nun sogar froh dass es mit Ulan Ude so gekommen ist, wir konnten unsere ersten Anzeichen von Krankheitsbeschwerden (und da waren wir nicht die Einzigen) in Ulan Ude auskurieren, ein paar tolle Leute und eine schöne Stadt kennenlernen. Zu sechst (die beiden Schweizer wieder und 2 Finnen, bei denen unser eigentlicher Plan tadellos funktionierte!) haben wir dann Ulan Ude verlassen und sind Richtung Mongolei aufgebrochen.
Unten teilen wir unsere ersten Eindrücke in der Mongolei mit euch. Alles ist extrem weitläufig und ständig herrscht gutes Wetter.
Das einzige was wir Gottseidank im Nachhinein nicht nochmal teilen mussten ist das hervorragende Essen in der Mongolei. Wir sind ja normal nicht heikel aber ab jetzt heissts vorher genauer nachfragen. Die fettige Lammfleischsuppe traf unseren Geschmack nicht ganz. Hari, du hättest hier nach 2 Wochen 10kg Untergewicht!