Donnerstag, 23. Februar 2012

Bye bye, India!

Nach 10 Tagen im Ashram hat es uns also mit dem asketischen Leben gereicht. Mi hat beim Meditieren schon Streichwurstbrote gesehen (das ist dem Michi G. sicher auch schon einmal passiert :-). Wobei wir schon zugeben müssen, hätten wir mehr Zeit gehabt wären wir die ganzen 14 Tage für den Yogakurs geblieben. Aber wir hatten ja leider Stress, weil wir unbedingt auch noch indischen Strandurlaub machen wollten. Deswegen sind wir direkt vom Ashram nach Kovalam, dem Beach Highsociety Ort in Kerala. Am Tag legt man sich an den Strand zum braun (rot) werden, am Abend zieht man sich ein schönes Kleid an, schminkt sich und geht gut essen. Ja, so ein bisschen den Eindruck hatten wir. Trotzdem, wie ihr unten sehen könnt, schön ist es schon auch.

Frühstücksaussicht... Mmmmmmm....

Wir haben, dank des Hinweises anderer Reisender, uns nicht an den Hauptstrand gelegt, sondern sind eine Bucht weiter, wo wir uns dann mit 10 anderen Leuten einen wirklich schönen Strand geteilt haben. Mi hat sich brav mit Sonnencreme eingeschmiert (sie war ja ziemlich sagen wir winterlich), weil Gerd aber im Sand gespielt hat, bevor er ihr den Rücken versorgt hat und sich selbst noch gar nicht eingeschmiert hat, haben wir uns gleich den ersten Sonnenbrand eingefangen. Aber so soll es sein wenn man in die Sonne fährt!

Gerd beim Spielen


Eigentlich sind wir nach Kovalam gefahren weils halt gleich in der Nähe vom Ashram liegt und weil es dort einen Leuchtturm gibt den man raufklettern kann und der eine super Aussicht auf die Umgebung bietet. Wer Gerd kennt weiß dass wir um keinen Aussichtspunkt herumkommen.

Aussicht vom Leuchtturm auf den Lighthouse Beach

In der Früh wird dort auch der Fang der letzten Nacht ins Trockene gebracht. Das dauert Stunden bis die das Ganze Netz ans Ufer bringen und am Ende stehen da schon "zig" Schaulustige herum. Und das um am Ende ein fast leeres Netz mit zwar vielen aber sehr sehr kleinen Fischlein zu sehen wo man sich fragt ob sich das wirklich rechnet, aber anscheinend tut es das und vielleicht gibt es auch bessere Tage.

Ein Teil der Arbeiter


Wie gesagt, sind wir aber dann bald auch zum nächsten Strand weitergefahren, der für den Typ Reisender wie wir es sind eher bekannt ist. Nämlich nach Varkala. Da liegt der Strand quasi auf Meereshöhe (das ist meistens so in Indien) und dahinter spielt sich alles auf den Kliffs ab. Also ca. 50 höher. Man geht also Treppen rauf und runter. Von oben natürlich beste Aussicht und die "Promenade" ist nur ein Wegerl, also voll gemütlich. Ebenso viele Restaurants, Unterkünfte und Bars mit viel jüngerem und coolerem Publikum als in Kovalam. In unserer Unterkunft etwas im Background hat 4,5€ gemeinsam gekostet, hatte aber Interent und ein super Moskitonetz.

Blick aus dem Bett :-)

Ja und dann haben wir beim Spazieren so einen Truck von weitem gesehen und gedacht: "poa, geiles WoMo, wo DIE wohl herkommen"... und dann besuchen wir die, sehen ein deutsches Kennzeichen und reden die an. Überraschend war dieses Pärchen aus Österreich und sie sogar aus KINDBERG!! Also, gebürtig, ist eh bald weggezogen, aber die Verwandten sind noch dort :-)
Ja ziemlich geiles WoMo wie gesagt, haben wir uns von innen angesehn und Lust aufs Reisen mit eigenem Fahrzeug bekommen. Die haben daheim alles verkauft und wohnen fix da drin. Die haben auch eine HP: www.gritsch.at.tt für Interessierte.

XXX-Large


Wir haben Varkala wirklich genossen. Jeden Tag waren wir irgendwo anders am Strand, mal eine halbe Stunde in die Richtung, dann am nächsten Tag in die andere Richtung spaziert usw. Richtig gut gehen haben wirs uns lassen.

Das sind Mi's Füße

Keine Ahnung wie dieses Tier heisst...


In der Früh ein gutes Frühstück, jeden Tag wo anders und am Abend ein gutes Essen, sei es typisch indisch oder typisch Fisch, weil ma ja am Meer sind. Fisch auf indisch zubereitet hat echt was! Und es gibt doch mehr als nur die kleinen Fischerl die in dem Netz drin waren von dem wir vorher erzählt haben.

Fisch auswählen, Art der Zubereitung wählen
und los gehts

So ungefähr siehts in Varkala aus


Ja und dann war da noch ein nettes Mädel aus der Schweiz. Sie ist eigentlich Schweizerin und Französin und lebt in Singapore. So ein Pech aber auch wenn wir da noch hin wollen und eine nette Unterkunft brauchen... Und das beste, ja sie hat auch einen Affi! Der heißt aber anders, hat nämlich den klangvolleren Namen "Darwin Borderless". Ist sehr inteligent und alternativ. Steht auf Menschenfrauen, also ziemlich verrückt, aber nett. Wäscht sich wenig, da ist unser Affi ordentlicher aber halt auch viel konservativer. Aber woher soll ers denn haben mit dem Vorleben...
Wir freuen uns also definitiv auf ein Wiedersehen in Singapore!

neue Freunde


Hier noch zwei Impressionen vom herumhägen am Strand. Wir haben natürlich auch wieder viele Leute vom Ashram hier getroffen weil viele nach dem strengen Leben dort nach Varkala kommen um zu regenerieren. Im Hintergrund sieht man Jesus aus Neuseeland, jetzt nach der Rasur heißt er Magnum...



Gerd, Mi, Julie, Magnum, Alain, Emanuelle (alias ManU)
Affi, Hund, die anderen kennen wir nicht...
 

Nach 5-6 Tagen Strandurlaub hatten wir dann genug und wir fuhren weiter nördlich nach Allepuzha zu den Backwaters. Das sind riesige zusammenhängende Netze aus Wasserwegen mit kleineren Dörfern wo man mit diversen Booten durchfahren kann. Je nach Bootsgröße entsprechenden Kanalgrößen. Dahin gings wieder mit Zug in der "Sitting Class" was natürlich "stehen" bedeutet!

Mi, Christina, Londonmädl


Wir haben uns gemeinsam mit den zwei Mädls vom oberen Bild und einem Dänischen Paar ein Hausboot gemietet für 20 Stunden, also mit Übernachtung und 3x Essen. Hat aber wegen langem Wochenende 16.000 Rupien gekostet, unglaublicher Preis für Indien! Aber wenn man scho da ist und kein anderes 6 Mann Boot mehr da ist, was soll man machen...

Kapitän am Steuer

Damit sind wir herumgecruised zwischen den Palmen. Es sind aber recht viele Boote mittlerweile unterwegs hier, in verschiedensten Größen und Ausstattungen. Essen war sehr gut an Bord und geschlafen haben wir auch gut. 3 Kakerlaken (oder mehr?) im Badezimmer waren auch inklusive aber das haut uns nicht mehr vom Hocker :-)

So ungefähr hat auch unseres ausgesehen


Unsere letze Station in Indien sollte dann Fort Cochin sein, weil wir von hier auch unseren Flug nach Kuala Lumpur gebucht haben. Und das war eine gute Wahl. Der Stadtteil liegt auf einer (Halb)Insel, die man von der eigentlichen Stadt am besten per Fähre erreicht, und dieser Teil der Stadt ist sehr ruhig und relaxed. Sicher es ist ziemlich touristisch hier, aber es verteilt sich und das Flair ist echt angenehm. Und so klein, alles zu Fuß erreichbar. Am Ufer fangen die Fischer frischen Fisch und nebenan lässt man ihn sich gleich zubereiten. Gefangen wird mit traditionellen chinesischen Fischernetzen, siehe Bild.

Chinesische Fischernetze

Es gibt sogar ein zwei kleine Sehenswürdigkeiten, also nicht wirklich viel, aber immerhin. Und dann passiert uns wirklich was erstaunliches:
Wir stehen am Ausgang eines kleinen Palastes und tratschen als wir plötzlich Julien und Angie aus Frankreich hinter uns stehen sehen! Die haben wir zum ersten mal in der Mongolei getroffen und uns regelmäßig auch in China und Nepal gesehen. Aber in Indien haben wir nicht mehr damit getroffen weil sie selbst nicht mal gewusst haben ob sie noch einmal einreisen können. Und dann tauchen sie an unserem Vorletzten Tag plötzlich auf. Die beiden sind wirklich sehr sehr nett und die Freude war groß. Unser letztes Abendessen musste natürlich mit den beiden stattfinden!

Julien und Angie

Einen Abend zuvor haben wir uns noch regionale Kunst gegeben. Theater auf Keralisch, heißt Katakhali. Das Ganze dauert 2,5h. Davon 1h öffentliches Makeup auf der Bühne. Dann Einführung in diese Art Theaters, wo nicht gesprochen wird sondern nur mit sehr komplizierter Mimik und Gestik kommuniziert wird. Die Geschichte selbst dauert dann vielleicht 40min. Erzählen kann man diese aber in 30 Sekunden, oder man schreibt es in Roman 12 auf ein A4 Blatt:

Ein Mann will eine Frau haben, sie will nicht, er will sie zwingen, sie flieht.
Sie erzählt das einem anderen, der sagt, ok, lade ihn nochmal ein zu dir, aber statt dir werde ich auf ihn warten und ihn töten. So geschiehts, er kommt vorbei, erwartet sie, aber in Wirklichkeit liegt der andere unter der Decke und tötet ihn, ENDE.

War aber interessant anzusehen, nette Hintergrundmusik mit tollem Gesang und sehr aufwendigem Makeup. Originale Shows dauern oft 6-9 Stunden, wenn man eine etwas komplexere Geschichte erzählen will!


Schlußszene, der Linke (der Gute) tötet den Rechten (der Böse)


Einen letzten Tag haben wir auch noch am Strand verbracht bevor wir mit den Franzosen Essen waren. Der Strand war auf einer anderen Insel und das Essen auf dem Mainland, also ziemlich viel Fähre gefahren an diesem Tag aber das ist hier DAS Verkehrsmittel. Aber zurück zum Strand. Der ist eher der Tip für einheimische Touristen, und am langen Wochenende kommen viele Leute her die sich betrinken, mit Alkohol aber ned umgehen können, haben ein paar komische Typen angetroffen aber der Strand war nett und hat genau gepasst zum Abschluß.

Indische Bademode


Ja, und dann sind wir wirklich abgereist aus Indien. So lange haben wir davon geredet, Jahre, und dann gehts so schnell vorbei. Sicher wir hätten länger bleiben können, aber wir freuen uns schon ziemlich auf Australien. Es war definitiv eine besondere Erfahrung und wir können uns gut vorstellen hier wieder herzukommen. Für immer würde das aber nicht sein, so wie es manchen ergehen mag. Fazit schreiben wir hier jetzt aber nicht, würde zu lange dauern. Das wird dann daheim besprochen.
Wir sind jetzt in Malaysien auf einen Zwischenstop, ein paar Tage erkunden wir das Land und Kuala Lumpur mit den Petronas Twin Towers. Alles kommt uns so sauber und ordentlich vor nach Indien. Fragt man aber Leute die von Australien kommen, sehen die das genau umgekehrt. Es ist halt doch alles nur relativ!

Mit diesen Worten ist das Kapitel Indien vorerst abgeschlossen. Und ich geh ins Bett, es ist fast 3:00 Uhr früh hier und morgen gehts weiter :-)

Gute Nacht!
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6 Kommentare:

  1. Dank eurer neuen Gute Nacht Geschichte kann auch ich bald schlafen gehen und a bissl träumen! Bis bald...(zumindest beim Skypen) bussl :-) Nina

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  2. wow!wieder tolle fotos u.soooo viel interessantes zu lesen!!!freuen uns dass es euch gut geht u. ihr so richtig fit seid für die nächsten abenteuer!!
    also dann bis zum nächsten blog...
    alles liebe,dagi

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  3. Gratuliere zu diesem Abschnitt. Wie immer absolut lesenswert. Wir freuen uns für Euch, für das erlebte und das was noch kommt. Quasi. Die Meisis

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  4. Ich freue mich für euch dass es euch wieder so gut geht.
    Strandurlaub herrlich wir haben noch immer Schnee,schön langsam
    beginne ich euch zu beneiden.Also auf zu euren nächsten Abenteuern
    und alles Gute von Cilli

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  5. Endlich liest man wieder dass es euch wieder super geht!
    Falls es Gerd noch nicht gelesen hat.
    Kapfenberg hat gegen die Austria mit 1 zu 0 auswärts gewonnen.
    Und am Sonntag gehts daheim gegen Sturm.
    lg buchi

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  6. Geh bitte Buchi,

    letztens hab ich sogar Eishockey live gschaut im web-tv, also keine angst dass ich was ned weiss. willst wissen wie bei euch es wetter is übermorgen? kann ich dir alles sagen! :-)

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